Auch wenn es sich vielleicht ähnlich anhört, hat Pitta nichts mit Pizza zu tun ;-) Pitta ist eines der drei ayurvedischen Doshas. Diese Doshas - Vata, Pitta und Kapha - sind Bioenergien oder Wirkprinzipien, die in jedem Menschen vorhanden sind. Sie setzen sich zusammen aus den fünf Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.
Mehr Informationen über die fünf Elemente und die Doshas findest du hier.
Jeder Mensch trägt alle drei Doshas zu unterschiedlichen Anteilen in sich. Er kommt bereits mit seiner ganz individuellen Grundkonstitution (Prakriti) auf die Welt. Diese bleibt sein Leben lang gleich. Du kannst also beispielsweise 60% Vata, 30% Pitta und 10% Kapha in dir haben. Da die Doshas ständig in Beziehung zueinander stehen ist es wichtig, diese in Balance zu halten. Durch verschiedene Einflüsse von innen und außen - wie zum Beispiel Umwelt, Stress oder Ernährung - kann schnell ein Ungleichgewicht entstehen. Daraus entsteht dann deine aktuelle Konstitution (Vikriti).
Heute schauen wir uns einmal das Pitta Dosha genauer an. Ich bin gespannt, ob dir das ein oder andere davon bekannt vorkommt :-)
Allgemeines über Pitta
Pitta bedeutet übersetzt Galle. Es ist das Umwandlungs- und Transformationsprinzip im Körper. Es setzt sich zusammen aus den beiden Elementen Feuer und Wasser, wobei das Feuer hier dominiert.
Pitta ist das einzige Dosha das heiß ist und steht für Umsetzungskraft und Energie. Pitta ist beispielsweise für unseren Stoffwechsel, für die Energiebereitstellung, die Appetit-Regulation und die Regelung unserer Körpertemperatur verantwortlich. Sein Hauptsitz im Körper liegt im Dünndarm. Es spielt eine große Rolle bei der Verarbeitung von Nahrung, auf körperlicher und geistiger Ebene und ist zudem verantwortlich für unsere Sehkraft.
Pitta besitzt die Eigenschaften heiß, flüssig, sauer, penetrierend, etwas ölig, beweglich und scharf.
Typische Erkennungsmerkmale
Erfolgreich und durchsetzungsstark
Menschen mit einem hohen Pitta-Anteil (ich nenne sie im Folgenden einfach "Pittas", das macht es einfacher) wollen gesehen werden und etwas bewegen. Sie brauchen herausfordernde Ziele, denn sie haben das Durchsetzungsvermögen um diese auch zu erreichen. Dadurch sind sie oft sehr erfolgreich. Sie können Dinge super koordinieren und organisieren und sind sehr fokussiert, daher findet man sie häufig in Führungspositionen.
Leidenschaftlich und perfektionistisch
Pittas sind sehr zielstrebig und machen alles gerne perfekt. Wenn sie ihre Leidenschaft für etwas gefunden haben hält sie so schnell nichts mehr auf. Durch ihr Konkurrenzdenken gehen sie an Dinge manchmal allerdings etwas verbissen ran. Sie überschreiten dann ihre Grenzen und laufen in Gefahr auszubrennen. Pittas sind sehr redegewandt und kommen schnell auf den Punkt. Sie sind nicht gerade die geduldigsten Menschen und machen daraus auch kein Geheimnis.
Energievoll und hungrig
Pittas haben Energie auf allen Ebenen. Nicht nur bei der Arbeit, auch privat lieben sie es sich zu beweisen. Sie sind meist recht sportlich und mögen Wettkämpfe. Läuft es nicht nach ihren Vorstellungen, ist auch mal ein kurzer Wutausbruch nicht ungewöhnlich.
Mit Pittas kannst du super essen gehen, denn sie sind dafür bekannt, dass sie ständig Hunger haben. Gefährlich wird es, wenn sie nicht genug zu essen bekommen, dann geht die Laune ganz schnell in den Keller und sie werden aggressiv. Zu viel Wärme mögen Pittas nicht so sehr. Bei zu großer Hitze fühlen sie sich erschöpfter als sonst und sind leichter reizbar. Mit einem Urlaub in schwülen Ländern machst du ihnen daher keine Freude.
Körperliche Merkmale
Pittas sind meist recht sportlich gebaut, nicht zu dünn und nicht zu dick. Sie haben glänzendes Haar und einen scharfen, fast durchdringenden Blick. Obwohl sie zu geröteter Haut tendieren, sehen sie gesund und kraftvoll aus. Pittas frieren nicht besonders schnell und werden dafür vom fröstelnden Vata gerne beneidet.
Problemchen von Pittas
Pittas üben alles gerne extrem aus. Egal ob Arbeit, Sport oder andere Dinge - wenn es zu extrem betrieben wird, steigt das Pitta Dosha zusätzlich an. Auch zu viel Hitze lässt das Pitta Dosha ansteigen. Heiße Getränke und Mahlzeiten, scharfes essen, zu hohe Temperaturen sind nicht gut für Pitta, auch wenn sie dies oft gerne mögen. Pittas leiden oft unter Entzündungen, Übersäuerung, schlechter Haut und schlafen schlecht ein. Die Neigung zu Ungeduld, unkontrollierten Wutausbrüchen, Aggression und Neid ist ebenfalls typisch. Pittas überschreiten durch ihren Ehrgeiz häufig ihre Grenzen und nehmen die Warnsignale ihres Körpers nicht ernst. Dies führt dann zu Stress oder im schlimmsten Fall zu Burnout.
Was kannst du tun?
Kommt ihr etwas davon bekannt vor? Wenn ja, ist da wirklich kein Grund zur Sorge. Im Ayurveda wird dieses schöne Prinzip angewendet: Gleiches erhöht Gleiches und Gegensätze gleichen sich aus. Wir wenden also die gegensätzlichen Elemente an, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Grundsätzlich ist alles gut für dich was eine kühlende Wirkung hat. Achte aber darauf, dass es nicht eiskalt ist! Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass du nach einem eiskalten Getränk noch mehr schwitzt.
Ich möchte dir gerne ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die du auch im Alltag leicht umsetzen kannst.
Kühlende Lebensmittel
Nimm vorwiegend kühlende Lebensmittel zu dir, dies ist alles was süß, bitter oder herb schmeckt. Ein Gin Tonic ist dabei aber nicht förderlich ;-) Alkohol und Kaffee sind Ausnahmen und sollten möglichst vermieden werden. Schau, dass du auch wenig salzige, saure und scharfe Lebensmittel isst, denn sie verstärken die Hitze und das Pitta im Körper. Auch wenn du wahrscheinlich gerne scharf isst, verträgst du mit viel Pitta-Anteil scharfes Essen leider am schlechtesten.
Entspannung
Pittas machen gerne viel und sind sehr fokussiert. Dabei kommt Entspannung oft viel zu kurz oder ist in deren Augen Zeitverschwendung. Achte also darauf, dass du dir auch genug Zeit einplanst um mal wirklich Körper und Geist zu entspannen. Du musst keine Stunde meditieren, es reichen auch schon mehrere kurze Pausen, in denen du mal richtig durchatmest, die Augen schließt oder überlegst was dir gerade richtig gut tun würde. Entspannte Musik kann auch helfen.
Nicht zu spät ins Bett
Die drei Bioenergien sind im Ayurveda zu unterschiedlichen Tageszeiten aktiv. Gerade für Pittas ist es wichtig vor 22 Uhr schlafen zu gehen. Denn ab dann beginnt nach der ayurvedischen Uhr die Pitta Zeit. Dies bedeutet, dass das Pitta nochmal richtig aktiv wird und du somit auch. Gehst du vor 10 Uhr abends ins Bett, wirst du wesentlich besser einschlafen können.
Bewegung
Bewegung, am Besten in der Natur, ist ein super Ausgleich. Achte aber darauf, dass du es hier nicht übertreibst, damit du nicht "zu heiß läufst". Besser ist es im Schatten zu bleiben anstatt in der direkten Sonne. Vielleicht suchst du dir ein schönes Plätzchen am Wasser oder im Wald.
Schritt für Schritt
Wenn du jetzt denkst - oh Gott, das kann ich doch niemals alles umsetzen! Mach dir bitte keinen Stress, genau den wollen wir ja vermeiden. Du musst nicht alles davon umsetzen. Such dir einfach das raus, mit dem du dich wohl fühlst und was für dich machbar ist und schau was sich dadurch verändert.
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